Ich habe Popcorn. Ich liebe Popcorn. Nicht.
Was also tun? Mit dem Popcorn?
Verpackungsmaterial?
Puh. Nix zu verschicken hier.
Spanplatten basteln?
Ach ne, ist ein Patent drauf:
http://www.ingenieur.de/Branchen/Bauwirtschaft/Balance-Boardlight-Popcorn-geht-in-Bau
Dann erinnerte ich mich an ein Interview aus dem SZ-Magazin mit einem Fotografen, der jedes Cornflake aus einer Packung fotografiert hat.
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/43174/Flocke-fuer-Flocke
Hat etwas Zwanghaftes, dachte ich. Erst recht die Sache mit den 99 Eisbuden. Und überhaupt. Wie LSD? Come On!
Könnte mir nicht passieren. Ne, garantiert nicht!
Mit einem zuckendem Auge hab ich die Popcörnchen dann also einzeln vor die Linse geschoben und abfotografiert.
Mit zitternden Händen immer weiter gemacht und geflucht, wenn sich eines geziert hat.
Halluzinationen stellten sich ein. Ich redete mit dem Popcorn. Ich tat unvorstellbare Dinge wie … Popcorn essen – lebendiges, zuckendes Popcorn.
Es schrie. Das Popcorn war ich.
Und das bereits nach 10 Fotos.
Aber es hatte durchaus etwas Meditatives. Dieser Fließband-Automatismus, bei dem nach kurzer Zeit die Gedanken abschweifen
und man sich der Leere im Kopf hingibt.
Ommmm – klick – ommmmm – klick – ommmmm – klick
Am Ende war ich dann tiefenentspannt und sogar ein bisschen stolz darauf, durchgehalten zu haben, ohne das ganze Popcorn aufzufressen.
Ehrlich.
Und um eine Erkenntnis reicher:
In jedem steckt ein Schuss Wahnsinn. Bei mir wohl eine ganze Schrotgewehrladung. Aus Popcorn.