Wer schon mal in London war, kennt sie bestimmt: die „underground“ bzw. die „tube“:
Das Umsteigen zwischen den Linien gleicht einer Tageswanderung in einem Labyrinth von Tunneln und Treppen. Während man links und rechts abbiegt, treppauf und treppab läuft, fragt man sich schon, wer denn das hier so umständlich geplant hat und ob diejenigen nicht zu viele Ales intus hatten. Die Antwort darauf ist ziemlich eindeutig: Niemand hat das so geplant, das ist historisch so gewachsen. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sind die U-Bahnlinien von Privatunternehmen gebaut und betrieben worden. Als diese fusionierten mussten Verbindungstunnels zwischen den ehemals konkurrierenden Bahnhöfen gebaut werden, um ein unterirdisches Umsteigen zu ermöglichen.
Ich hatte das Glück, beim London Transport Museum einen begehrten Platz bei einer Fototour durch diese Tunnels, die sonst für die Öffentlichkeit gesperrt sind, zu ergattern. Als Lost Place-Liebhaber sind die vielen Plakate interessant, die aus den 60er Jahre stammen. Das Kassenhäuschen stammt übrigens noch aus der Zeit, als man sich beim Umsteigen zwischen den Linien noch ein neues Ticket des jeweils anderen Unternehmens kaufen musste. Eine Zeitkapsel im Londoner Untergrund.
Enjoy!
Noch ein kleines Schmankerl zum Schluss. Der tiefe Schmerz eines Berufspendlers in London, wenn die Mitarbeiter der London Underground streiken, ausgedrückt in einem herzergreifenden Lied: